Hagen Reinhold: „Der Job-Abbau bei den MV Werften ist eine Katastrophe mit Ansage.

Jetzt müssen die Zulieferer in den Blick genommen werden, um den Schaden für die gesamte maritime Wirtschaft in M-V zu begrenzen.“

„Seit Monaten zeichnet sich ab, dass der Eigentümer der MV Werften
keinen belastbaren Plan hat. Trotzdem hat die Landesregierung bloß
auf Basis von Beteuerungen, aber ohne unabhängiges Gutachten,
Hilfen auf den Weg gebracht. Umgerechnet wurde jeder Arbeitsplatz
effektiv mit rund 300.000 EUR Steuergeld unterstützt. Trotzdem
verlieren nun 1200 Menschen ihren Job, der Standort in Stralsund
schließt möglicherweise für immer und auch der Fortbestand des nun
zwangsgeschrumpften Unternehmens insgesamt ist alles andere als
sicher.
Nachhaltiger wäre es gewesen, man hätte von Anfang an transparent
nach einer umfassenden Rettungsperspektive für die MV Werften
gesucht, etwa nach einem neuen Eigentümer oder nach jeweils
unterschiedlichen Entwicklungspfaden und neuen Geschäftsfeldern
für die drei Standorte.
Jedoch lässt sich dieses Versagen der Landesregierung jetzt nicht
mehr korrigieren. Wir müssen uns daher nun darauf konzentrieren,
den Schaden für die gesamte maritime Wirtschaft in Mecklenburg-
Vorpommern möglichst zu begrenzen. Nur so haben auch die 1200
Mitarbeiter eine Perspektive. Und das muss schnell erfolgen. Warum
der Genting-Chef erst Ende des Monats für Gespräche nach Schwerin
kommt, kann ich mir in Anbetracht der dramatischen Lage nicht
erklären.
Neben der Rettung der verbliebenen Standorte, muss die
Landesregierung umgehend die vielen Zulieferern der Werften in
unserem Bundesland in den Blick nehmen. Gerade sie werden durch
die Krise schwer getroffen und ein möglicher Baustopp der MV
Werften würde Ihnen einen weiteren schweren Schlag verpassen. Es
bleibt ungewiss, von welchen Aufträgen die Branche in Zukunft
leben soll“, so der Rostocker MdB Hagen Reinhold.