
„Die Archäologen der Zukunft werden unsere Zeit wohl als Plastikära bezeichnen. Aber heute hat das Europäische Parlament ein deutliches Zeichen gesetzt, diese Allgegenwärtigkeit des Materials zu
reduzieren“, begrüßt die Vorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der FDP-Delegation im Europäischen Parlament, Gesine Meißner, die heute Abstimmung über die Richtlinie zur Verringerung der
Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt.
„Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dabei erfüllt es viele nützliche Zwecke. Pro Jahr landen aber zwischen 4.8 und 12 Millionen Tonnen Plastikmüll im Ozean. Dort überdauert
Kunststoff teilweise mehr als 450 Jahre und gefährdet so in Form von Mikro- und Makroplastik die marine Fauna und Flora. Das muss sich ändern. Wir können das Meer nicht filtern wie unser
Trinkwasser und müssen daher verhindern, dass dieser Müll überhaupt im Meer landet. Knapp die Hälfte der rund 150 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer sind Einweggegenstände wie Flaschen und
Verpackungen. 27 Prozent sind Fischnetze. Der Gebrauch eines derart dauerhaften Materials für Einwegprodukte muss drastisch reduziert und eine deutlich höhere Wiederverwertung erreicht werden. “,
fordert die Sondergesandte des Präsidenten des Europäischen Parlaments für Meerespolitik.
„Das Meer ist unsere Zukunft. Wir dürfen seine Rolle als Lebensraum, Wirtschaftsraum und Nahrungsquelle nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Dafür müssen wir Innovation fördern, hier ist viel
Spielraum für Startups, neue Technologien und Produkte. Aber wir müssen auch unser Konsumverhalten ändern. Die heute beschlossenen Maßnahmen zur besseren Entsorgung, Wiederverwertung und
Reduktion von Plastikgeschirr, Plastikflaschen, Fischnetzen und Zigarettenfiltern sind keine Aufgabe der Politik allein. Es ist eine Herausforderung für uns alle, vom Hersteller bis zum
Konsumenten, in Europa aber gerade auch weltweit“, mahnt Meißner.