
Zum Scheitern der Theaterreform erklärt der ehemalige Landtagsabgeordnete und Ehrenvorsitzende der FDP M-V, Hans KREHER:
„Viele Jahre wurden in der Kulturpolitik vergeudet. Wenn man bedenkt, dass Theater in erster Linie Bildung ist, ist dies umso bedauerlicher“, beklagt Hans KREHER, ehemaliger Abgeordneter im
Schweriner Landtag. „Wir brachten bereits 2009 einen Antrag in den Landtag ein, der eine Alternative zu den Theaterfusionen vorsah (Landtags-Drucksache 5/2364). Noch ist es nicht zu spät unseren
Vorschlag aufzugreifen!“
Der Antrag sah vor, 2/3 der Gesamtfördersumme den Theater- und Orchesterstandorten als Grundsicherung, ohne politische Einmischung in Verwaltung und Kunst, zur Verfügung zu stellen. Die
restlichen Mittel wären unter leistungs- und kreativbezogenen Gesichtspunkten verteilt worden.
„Insbesondere die Kreativen in freier Trägerschaft könnten von diesem Konzept profitieren. Aber auch den etablierten Theatern könnte die Landesregierung, durch eine entsprechende Setzung der
Förderkriterien neue Anreize setzen. Kooperation und Vernetzung, Auslastung, Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und die Einbindung in den Tourismus könnten unter anderem bei der
Vergabe von Mitteln berücksichtigt werden“, erläutert KREHER.
„Vorne an stehen sollten aber Anreize für eine Vernetzung der Kulturtreibenden mit den Schulen im Land. Theater können und müssen viel stärker in die Bewältigung von Bildungsaufgaben und in die
Kinder- und Jugendbetreuung eingebunden werden“, betont der Ehrenvorsitzende der Freien Demokraten.
„Das Einsparpotenzial der gescheiterten Theaterreform war ohnehin zweifelhaft“, erklärt KREHER. „Wenn Künstler und Material durch unser Flächenland hin und her gefahren werden müssen, geht jeder
eingesparte Euro in der Verwaltung wieder durch das Pendeln verloren. Ich weine dieser gescheiterten Theaterreform keine Träne nach.“ PM 2018-053